Power of Pranayama: Nadi Shodhana
Was ist Nadi Shodhana (wechselnde Nasenlochatmung)
Nadi Shodhana oder wechselnde Nasenlochatmung ist eine der am weitest verbreiteten Pranayamas. Sie beinhaltet die wechselnde Atmung durch das linke und rechte Nasenloch, wobei jeweils ein Nasenloch geblockt wird. In der Regel wird dies in Zyklen vorgenommen, welche mit der Einatmung durch das linke Nasenloch beginnt, während das rechte mit dem Daumen geblockt wird. Daraufhin folgt die Ausatmung durch das rechte Nasenloch und das linke wird mit kleinem- und Ringfinger geschlossen. Anschließend wird durch das rechte Nasenloch eingeatmet und zuletzt (nach erneutem Schließen des rechten Nasenlochs) durch das linke Nasenloch ausgeatmet. Dieser Zyklus wird je nach geplanter Dauer der Atemübungen wiederholt.
Studien zu Nadi Shodhana
MÖGLICHE EFFEKTE VON NADI SHODHANA
Nadi Shodhana und Blutdruck
Es gibt diverse Studien, welche die Effekte von wechselnder Nasenlochatmung auf den Blutdruck untersucht haben. Viele davon konnten insbesondere eine Senkung des systolischen Blutdrucks nach Durchführung der Atemübungen nachweisen, teilweise sank auch der diastolische Blutdruck signifikant ab (1, 3, 7, 8). Einige der Studien untersuchten hierbei allerdings nur gesunde, meist junge Probanden (1, 3), andere konnten diesen Effekt aber auch bei Patienten mit Bluthochdruck nachweisen (7, 8). Der systolische Blutdruck konnte in einzelnen Studien um ca. 5mmHg gesenkt werden (1, 7). Auch unter Yoga-erfahrenen Patienten konnte dies nachgewiesen werden (7).
Diese Effekte sind allerdings in den allermeisten Studien nur direkt im Anschluss an die Atemübung untersucht worden. Es ist also anzunehmen, dass der Blutdruck für die Dauer der Übung und einige Minuten danach sinkt, daraufhin allerdings potentiell erneut ansteigt (1).
Der Effekt auf den Blutdruck könnte auf die erhöhte parasympathische Aktivität während dem Durchführen der Übung zurückzuführen sein (5). Andere Hypothesen gehen von einer verringerten Adrenalinausschüttung oder einem reduzierten Sympathikotonus aufgrund einer veränderten hypothalamischen Aktivität (ein Hirnzentrum, welches unter anderem manche Hormone und vegetative Funktionen des Körpers steuert) aus (3).
Nadi Shodhana und Atmung
Nadi Shodhana, Gedächtnis und Koordination
Nadi Shodhana und Angst
Zusammenfassung
Quellenangabe
- Telles S. Blood Pressure and Heart Rate Variability during Yoga-Based Alternate Nostril Breathing Practice and Breath Awareness. 2014:184-193. doi:10.12659/MSMBR.892063
- Jahan I, Begum M, Akhter S, et al. Effects of alternate nostril breathing exercise on respiratory functions in healthy young adults leading stressful lifestyle. J Popul Ther Clin Pharmacol. 2020;27(March). doi:10.15586/jptcp.v27i1.668
- Article O, Jahan I, Begum M, et al. Effects of alternate nostril breathing exercise on cardiac functions in healthy young adults leading a stressful lifestyle. J Popul Ther Clin Pharmacol. 2020;27(June):68-77. doi:10.15586/jptcp.v27i2.675
- Kamath A, Urval RP, Shenoy AK. Effect of Alternate Nostril Breathing Exercise on Experimentally Induced Anxiety in Healthy Volunteers Using the Simulated Public Speaking Model : A Randomized Controlled Pilot Study. 2017;2017. doi:10.1155/2017/2450670
- Article O, Sinha AN, Deepak D, Gusain VS. Assessment of the Effects of Pranayama / Alternate Nostril Breathing on the Parasympathetic Nervous System in Young Adults. 2013;7(5):821-823. doi:10.7860/JCDR/2013/4750.2948
- Article O, Garg R, Malhotra V, Tripathi Y, Agarawal R. Effect of Left , Right and Alternate Nostril Breathing on Verbal and Spatial Memory. 2016;10(2):3-5. doi:10.7860/JCDR/2016/12361.7197
- Telles S, Yadav A, Kumar N, Sharma S, Visweswaraiah N, Balkrishna A. Blood pressure and purdue pegboard scores in individuals with hypertension after alternate nostril breathing , breath awareness , and no intervention. Med Sci Monit. 2013:61-66.
- Kalaivani S, Kumari M, Pal G. Effect of alternate nostril breathing exercise on blood pressure, heart rate and rate pressure product among patients with hypertension in JIPMER, Puducherry. J Educ Health Promot. 2019. doi:10.4103/jehp.jehp_32_19: 10.4103/jehp.jehp_32_19